BMW E3 Forum

Der BMW ärgert mich gerade.

Bei einer kurzen Runde heute morgen habe ich Schleifgeräusche von der Bremse hinten links gehört. Treten bei stärkerem Bremsen aber kurioserweise auch ohne Bremse bei scharf gefahrenen Rechtskurven auf. Habe den Wagen mal hochgehoben, zu sehen ist nix. Sattel und Beläge sind neu, Scheiben zumindest optisch ok.

Ich habe dann die Bremsbeläge rausgenommen und die Kanten etwas gebrochen. Das Schleifgeräusch beim Drehen des Rades ist jetzt weg.
Das Geräusch in den Rechtskurven ist aber noch da. Tritt erst in der scharfen Rechtskurve auf und kann dann auch durch etwas stärkeres Bremsen auf der Geraden provoziert werden.
Handbremse hat keine Auswirkungen, das Geräusch kann auch nicht durch Anziehen der Handbremse erzeugt werden.
Keine Ahnung, ist mir rätselhaft.
Bleibt die Frage, ob sich das mit der Zeit gibt (Einschleifen der Beläge auf die Scheiben) oder schlimmer wird. Übernächstes Wochenende soll das Auto 1.000 km fahren

Hallo,

wenn's nur in der Rechtskurve schleift dann ist das Radlager links der Hauptverdächtige. Defekt oder zu viel Spiel oder beides.
Der zweite Verdächtige ist der Bremssattel. Evtl sind die Kolben fest bzw. schwergängig.
Grüße
Lenni

Radlager hört sich anders an. Das ist mehr ein wummern, wenn das defekt ist.

Bremssättel sind neu.

Hmm...haben die Scheiben vielleicht einen leichten rauhen Grat ?

Kannst Du Taumelspiel und Lose mit einer Messuhr messen ?

Grüsse; Willy

Messuhr habe ich nicht.

Das Schleifen tritt reproduzierbar erst bei warmer Bremse auf.

Sättel und Beläge sind neu. Die Scheiben nicht, sind aber gut.
Jedenfalls optisch. Würde sich ein Schlag der Scheibe erst bei warmer Bremse bemerkbar machen?

Es ist schwer bei Ferndiagniose und ohne das gehört oder gefühlt zu haben.

Die Wärmesensitivität deutet in die Richtung, dass die Beläge doch irgendwie nicht die notwendige leichte Rückbewegung machen können.
Vielleicht hat ein (neuer) Kolben doch ein Problem.

Ich würde wohl schauen,
- ob ich jeden Kolben/Beläge mit dem üblichen Widerstand zurück drücken kann (WARM!)

und dann
- ob die HA-Lager irgendein fühlbares Spiel haben
- wenn ein Grat an der Aussenkante ist, mit der Flex abnehmen

Grüsse; Willy

Ich habe heute die Bremsbeläge getauscht. Verwendet habe ich Beläge von ATE.

Die Werkstatt hatte nur einen Hauch Bremsenpaste verwendet. ATE schreibt aber vor, dass auch die Auflagen im Sattel dünn eingestrichen werden soll .

Die Kolben im Sattel sind leichtgängig, ließen sich wie Butter ein Stück zurückdrücken.

Auffällig war, dass die Trägerplatte bei den ATE-Belägen dünner ist. Ob sich das irgendwie auswirkt, weiß ich nicht

Ich bin eben nochmal 50km gefahren, bisschen gebremst. Bremse war dann auch auf allen vier Achsen warm aber nicht heiß. Das Geräusch war nicht mehr zu hören. Auch nicht in scharf gefahrenen und/oder langgegangenem Kurven.

Kapieren tue ich das trotzdem noch nicht, warum das mit den anderen Belägen jetzt weg sein soll

E3-2500 hat geschrieben: ↑So 20. Aug 2023, 18:12 ATE schreibt aber vor, dass auch die Auflagen im Sattel dünn eingestrichen werden soll .

welche Auflagen ? Der 'Schacht' ? Da würd ich nix hinschmieren, das kriecht doch mit der Zeit auf/in den Belag. Bestenfalls Alu bzw. Keramikpaste/spray, aber wirklich nur nen Hauch ...

E3-2500 hat geschrieben: ↑So 20. Aug 2023, 18:12 Auffällig war, dass die Trägerplatte bei den ATE-Belägen dünner ist. Ob sich das irgendwie auswirkt, weiß ich nicht

Wieviel dünner ? Letztlich ist es ein Problem, wenn der Belag zu Ende geht, der Kolben kann ja dann weiter raus, als vorgesehen.

E3-2500 hat geschrieben: ↑So 20. Aug 2023, 18:12 Kapieren tue ich das trotzdem noch nicht, warum das mit den anderen Belägen jetzt weg sein soll

Manchmal hilft bei Geräuschen wirklich nur anderes Material.

tom_ftl hat geschrieben: ↑So 20. Aug 2023, 20:56
welche Auflagen ? Der 'Schacht' ? Da würd ich nix hinschmieren, das kriecht doch mit der Zeit auf/in den Belag. Bestenfalls Alu bzw. Keramikpaste/spray, aber wirklich nur nen Hauch ...

Ja, der „Schacht“ ist gemeint, hauchdünn Keramikpaste.

tom_ftl hat geschrieben: ↑So 20. Aug 2023, 20:56
Wieviel dünner ? Letztlich ist es ein Problem, wenn der Belag zu Ende geht, der Kolben kann ja dann weiter raus, als vorgesehen.

Vielleicht 5mm.

Also eine Idee hätte ich dazu:
Wenn die Grundplatten der "schleifenden" Beläge minimal länger sind (>Toleranzen)
könnte deren Bewegungsfreiheit im Bremssattelgehäuse eingeschränkt sein.
Das würde auch die thermische Abhängigkeit erklären, da die Beläge (zuerst) wärmer werden.
...drum hatte ich auch die Idee, die Rückstellbarkeit bei warmer Bremse und mit Belägen zu checken.
...schön, dass es tut.
Grüsse; Willy